Ivan ITV 2

27.3.2025

„Habe das Gefühl vermisst"

Socialmedia icon
Socialmedia icon

Beim Cup-Viertelfinale Anfang Februar gab Ivan Ljubic nach langer Verletzungspause sein Comeback. Seither stand der 28-Jährige bei allen sieben Pflichtspielen in der Startelf und war in allen Bundesligaeinsätzen über die volle Distanz am Feld. Wie wir uns im Frühjahr weiterentwickelt haben, woran es zu arbeiten gilt und wie emotional sein Comeback für ihn war, das erzählt er uns im Interview.

Ivan, der Finaldurchgang steht bevor, am Freitag startet der LASK in Altach in die Qualifikationsgruppe: Inwiefern ist es in der Länderspielpause gelungen, das Verpassen der Meistergruppe abzuhaken und eine positive Stimmung zu entwickeln?
Natürlich waren wir enttäuscht, dass wir es nicht ins obere Play-Off geschafft haben. Dennoch glaube ich, dass wir positiv in die Zukunft blicken können. Wir sind sehr gut ins neue Jahr gestartet. Auch wenn wir das letzte Spiel vor der Punkteteilung verloren haben, müssen wir das Positive mitnehmen und das Beste aus der Situation machen.

Die ersten Wochen der Frühjahrssaison geben durchaus Anlass zur Zuversicht und sprechen für die positive Entwicklung der Mannschaft. In den ersten sechs Pflichtspielen war man ungeschlagen geblieben, zwischendurch gab es drei Siege in Serie. Inwieweit verleiht dieser Trend Zuversicht und Energie für die bevorstehenden Aufgaben? 
Wir wollen den Schwung jetzt mitnehmen. In der Vorbereitung haben wir sehr viel an der Defensive gearbeitet, wir stehen kompakt. Auch offensiv werden wir immer gefährlicher. Das wollen wir in den nächsten Spielen beibehalten.

Nicht nur im Frühjahrsranking belegt der LASK Rang drei auch in der Tabelle seit dem Amtsantritt von Cheftrainer Markus Schopp gehört man punktemäßig zu den Topteams der Liga. In welchen Bereichen habt ihr aus deiner Sicht in den vergangenen Wochen die größten Fortschritte erzielt und woran gilt es weiter hart zu arbeiten?
Wie erwähnt, haben wir sehr viel an der Defensive gearbeitet und vor allem im neuen Jahr wenig Gegentore erhalten. Wenn man Spiele gewinnen will, darf man nicht viele Tore bekommen, im besten Fall muss man zu Null spielen. Offensiv gilt es, an den Details zu arbeiten und dann können wir zuversichtlich sein, dass wir gut in die ersten Spiele der Qualifikationsgruppe starten.

Auch in der Qualifikationsgruppe warten Gegner, die schwierig zu bespielen sind und zum Teil über eine kompakte Defensive kommen werden. Umgekehrt hat der LASK heuer 23 der 31 Punkte gegen Teams aus der unteren Tabellenhälfte geholt. Was spricht dafür, dass dieser Trend auch im Finaldurchgang fortgesetzt werden kann, und mit welcher Marschroute nimmt man die kommenden Wochen in Angriff?
Wir sind derzeit gut drauf und wollen den Schwung mitnehmen. Zwar werden wir wohl in jedes Spiel als Favorit gehen, wir dürfen aber keinesfalls die kommenden Partien auf die leichte Schulter nehmen. Wir wollen möglichst jedes Spiel gewinnen und den siebenten Platz fixieren.

Ivan Ljubic bei seinem Comeback im Cup-Viertelfinale

"Da hatte ich Gänsehaut"

Kommen wir zu dir persönlich: Du hast am 02. Februar im Cup gegen RB Salzburg dein Pflichtspiel-Comeback nach fast einem Jahr verletzungsbedingter Pause gegeben. Wie emotional war dieser Moment für dich?
Es war ein sehr emotionaler Moment für mich. Schon beim Aufwärmen vor unserer Kurve hatte ich Gänsehaut. Ich habe das Gefühl, mit den Jungs auf dem Platz zu stehen, vermisst. Ich freue mich, dass ich zurück bin, dass es mir gut geht, und wir auf einem guten Weg sind.

Viele Spieler schildern, dass sie während einer längeren Verletzungspause weiter gewachsen sind, etwa mental noch stärker wurden. Wie sehr trifft das auch auf dich zu und woraus hast du in dieser Phase die meiste Kraft geschöpft?
Meine Familie hat mir die meiste Kraft gegeben. Allen voran meine Frau, mein Sohn und generell die ganze Familie und Freunde. Man nimmt sehr viel mit aus so einer Zeit und lernt den eigenen Körper noch etwas besser kennen. Man weiß jetzt im Nachhinein, woran man mehr arbeiten muss, und worauf der Fokus liegt.

Seit deinem Comeback bist du in allen sieben Pflichtspielen in der Startelf gestanden und warst in allen Bundesligaeinsätzen über die volle Distanz am Feld. Inwiefern hast du selbst damit gerechnet, dass es gleich so gut läuft?
Es war auch für mich ein offenes Thema in der Vorbereitung. Man hatte im Vorhinein nicht gewusst, wie es mir gehen und wie der Muskel reagieren würde. Ich habe dann aber gleich gemerkt, dass ich mich gut fühle, und es freut mich, dass ich von Beginn an das Vertrauen vom Cheftrainer bekommen habe. Ich denke, dass ich Woche für Woche gute, solide Leistungen gezeigt habe. Das möchte ich weiterhin beibehalten.

Damit nicht genug, konntest du beim 2:1 gegen die WSG Tirol dein erstes Tor für den LASK beisteuern. Was ist dir in diesem Moment durch den Kopf gegangen?
Zuerst einmal habe ich gehofft, dass das Tor nicht aberkannt wird (schmunzelt). Beim zweiten Pflichtspiel für den LASK hier gegen Rapid hatte ich schon einmal ein Tor erzielt, was dann aberkannt worden war. In dem Moment habe ich einfach nur gehofft, dass das Tor regulär ist, und am Ende war es auch so. Ich habe mich extrem gefreut. Im Endeffekt war es ein wichtiges Tor zum 1:1 und umso mehr freut es mich, dass wir die Partie am Ende noch für uns entscheiden konnten.