17.5.2024
„Wir wissen, was wir können und was wir uns verdient haben!“ - im Gespräch mit Lena Farthofer
Vor dem anstehenden Meisterschaftsfinale gegen den FC Pinzgau Saalfelden am 18.5, um 17 Uhr, am LASK-Platz an der Daimlerstraße haben wir mit unserer Außenverteidigerin Lena Farthofer gesprochen. Die 17-Jährige gibt Einblicke in ihre ersten Monate beim LASK, die Einberufung ins Nationalteam und die Ambitionen unserer Athletikerinnen fürs Meisterschaftsfinale.
Deine fußballerische Karriere hast du bei der Union Haag begonnen. Wie bist du zum Fußball gekommen?
Am Fußballplatz bin ich groß geworden. Meine Schwester und mein Papa haben mich immer mitgenommen, die haben beide früher Fußball gespielt - beziehungsweise meine Schwester spielt immer noch. Durch das gemeinsame Spielen im Garten hat mich die Leidenschaft gleich gepackt und ist bis heute geblieben.
Du bist seit der Saison 2021/22 beim LASK und hast dort gleich voll abgeräumt. Der Meistertitel mit der U16 und der OÖ-Doublesieg mit der Kampfmannschaft. Wie war dein erstes Jahr in Schwarz-Weiß damals?
Unbeschreiblich, ich konnte mir das nie erdenken. Der Schritt nach Linz war nah, hat dann aber dennoch sehr viel verändert in meinem Leben. Durch den Wechsel habe ich mich persönlich und fußballerisch extrem weiterentwickelt. Der Unterschied in der Infrastruktur damals war enorm. Wenn du als junge Spielerin zum LASK wechselst und dir so viel geboten wird, ist das schon sehr speziell.
Mannschaftsübergreifend hast du bereits 75 Spiele für den LASK absolviert. Ist dir eines davon besonders im Gedächtnis geblieben?
Das Aufstiegsspiel letztes Jahr gegen den GAK. 90 Minuten bin ich am Platz gestanden. Wir haben damals in der ersten Spielminute das 1:0 geschossen. In so einem Spiel musst du erstmal die Nerven haben, dieses Ergebnis über die Zeit zu bringen. Nach dem Schlusspfiff war die Erleichterung umso größer.
Dein zweites Tor für die Kampfmannschaft des LASK war ein besonderes. Weißt du wieso?
War das das Kopfballtor?
Ja, du hast das erste Kopfballtor der LASK-Frauen-Historie erzielt und das als damals kleinste Spielerin.
[Lena lacht] Da wissen viele bis heute nicht, wie das damals funktioniert hat. Das war im Spiel gegen Schweinbach. Das Tor habe ich mir sogar runtergeladen und abgespeichert.
Immer 100% Einsatz für den LASK. Lena Farthofer im Zweikampf.
Mit 1,60 m zählst du – wie bereits angeschnitten - zu den kleineren Spielerinnen. Im Spiel merkt man davon aber nichts. Wie machst du den Größenunterschied immer wieder aufs Neue wett?
Im Training legen wir viel Fokus auf die Physis, und dass wir diese immer weiter trainieren. Dadurch lernt man immer wieder, wie man seinen Körper – unabhängig von der Größe – richtig einsetzt. Im Spiel schmeiße ich immer alles rein. Ball oder Gegner muss ich erwischen, eine andere Möglichkeit gibt es nicht.
Du bist gerade mal 17 Jahre jung. Hast du Unterstützer, die an deiner Seite sind?
Ganz klar mein Papa. Als ich noch keinen Führerschein hatte, hat er mich in jedes Training gefahren. Das sind 60km eine Strecke, die er fünfmal die Woche für mich zurückgelegt hat. Er hat dann während der Trainings entweder zugeschaut oder ist mit unserem Hund spazieren gegangen. Ich weiß das sehr zu schätzen, was er immer für mich auf sich genommen hat. Bei den Spielen sind immer meine Eltern und oft meine Schwester anwesend.
Letztes Jahr bist du erstmalig ins U19-Nationalteam einberufen worden. Was war das für ein Gefühl?
Ich war ehrlich gesagt schon ein wenig nervös. Im Vorfeld wusste ich nicht, was mich erwartet. Es ist natürlich eine große Chance, die sich einem da bietet. Da hast du vor jedem Training eine enorme Anspannung. Das ist die höchstmögliche Anerkennung, die man im Fußball bekommen kann. Ich habe gemerkt, dass sich die harte Arbeit bezahlt macht.
Lena strahlend während ihrer ersten Nationalteam-Einberufung.
Lass uns den Blick auf die Gegenwart legen. Du bist fix gesetzt als Verteidigerin, hast diese Saison bereits 16 Spiele absolviert. Mit nur 9 Gegentreffern stellt ihr – gleichauf mit Pinzgau – die beste Defensive. Was ist euer Geheimnis?
Die Anstrengungen, die wir Woche für Woche investieren merkt man am Wochenende. Auch die Qualität unserer Trainer ist hier extrem förderlich. Wir legen im Training viel Fokus auf die Defensivarbeit und die Trainer probieren, die Schwachstellen jeder Spielerin bestmöglich auszumerzen.
Ihr seid aber nicht nur in der Defensive solide, sondern auch im Angriff. Unterm Strich spielt ihr bis jetzt eine sehr starke Saison und seid aktuell Tabellenführer. Was macht euch als Team so stark?
Dass wir als Team funktionieren ist das A und O. Innerhalb der Mannschaft herrscht eine sehr gute Stimmung. Das spiegelt sich dann am Platz wider. Wenn man neben dem Spielfeld eine geschlossene Einheit ist, ist man das auch am Rasen.
Kein Vorbeikommen - Lena Farthofer verteidigt ihre Abwehrseite mit Bravour.
Apropos Tabellenführer. Am kommenden Samstag, den 18.5., empfangt ihr den Tabellenzweiten aus Pinzgau. In diesem Spiel könnt ihr den direkten Aufstieg in die erste Bundesliga fixieren. Das Hinspiel (1:1, Anm.) war eine enge Kiste, oder?
Es war eine Herausforderung, weil wir den Gegner noch nicht kannten und auswärts spielen mussten. Ich hatte auf meiner Seite eine schnelle Spielerin, gegen die ich ranmusste. Wir hatten damals einige Ausfälle, die wir dennoch wettmachen konnten. Das 1:1 war unterm Strich gerechtfertigt.
Was nehmt ihr euch diesmal vor?
Gemeinsam aufzutreten und als Team zu agieren. Vorne die Chancen nutzen und hinten stabil stehen. Wir wissen, was wir können und was wir uns verdient haben.
Möchtest du den Fans noch etwas sagen?
Wir zählen auf den 12. Mann und die 12. Frau. Gemeinsam können wir Großes erreichen!
Mehr News
Alle news