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18.10.2024

„Wollen den positiven Trend fortsetzen“

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308 Bundesligaspiele, 32 Einsätze im Europacup – LASK-Torhüter Jörg Siebenhandl hat in seiner langen Karriere schon jede Menge erlebt und reichlich Erfahrung gesammelt. Vor dem nächsten intensiven Block, der sieben Pflichtspiele in drei Wochen beinhaltet, haben wir uns mit dem 34-Jährigen über den positiven Trend in den vergangenen Partien sowie über die bevorstehenden Aufgaben in der heimischen Bundesliga, im ÖFB-Cup und in der UEFA Conference League unterhalten.

Jörg, seit der letzten Länderspielpause hat sich die Mannschaft in eine positive Richtung entwickelt, wie die Leistungen, aber auch die Ergebnisse gezeigt haben. In den jüngsten sechs Pflichtspielen sprangen drei Siege und zwei Unentschieden heraus – wie blickst du auf die vergangenen Wochen zurück?
Es war auf jeden Fall eine Steigerung erkennbar. Natürlich wäre es schön gewesen, wenn wir auch in der Conference League den Sieg geholt hätten (2:2 gegen Djurgardens IF, Anm.). Die Ergebnisse waren aber definitiv besser als davor, diesen positiven Trend wollen wir nun in den kommenden Wochen fortsetzen.

Die Handschrift von Trainer Markus Schopp wird immer deutlicher sichtbar. Wo habt ihr aus deiner Sicht die größten Entwicklungsschritte erzielt und wo siehst du noch die meiste Luft nach oben?
Wir haben sicherlich in jedem Bereich noch viel Luft nach oben. Insgesamt sind wir aber kontrollierter, wir finden bessere und einfachere Lösungen und kommen vor allem auch ins letzte Drittel des Gegners, bringen mehr Bälle in den Sechzehner. Wenn man den Gegner zu Fehlern zwingt, dann passieren auch welche, das ist das, was wir schon ganz gut schaffen.

Nach dem 4:0 im Cup gegen Mauer seid ihr zuletzt auch beim 4:0 gegen Klagenfurt erstmals in der Bundesliga ohne Gegentor geblieben. Wie gut hat das getan und inwiefern hat sich insgesamt die defensive Stabilität verbessert?
Wir sind auch deshalb stabiler, weil wir nun weniger Ballverluste verzeichnen. Wenn Ballverluste passieren, dann eher in der gegnerischen Hälfte, da können wir uns wiederum gut formieren. Gegen Klagenfurt hat es wirklich super funktioniert, auch weil wir sehr gut nach vorne gespielt haben. Für die Defensive ist es klarerweise immer schön, zu null zu spielen. Da weiß man, dass man alles richtig gemacht hat und ich hoffe, dass noch einige solche Spiele folgen werden.

LASK-Keeper Jörg Siebenhandl hielt zuletzt beim 4:0 gegen Klagenfurt gemeinsam mit seinen Vorderleuten die Null fest.

„Es gilt, uns weiter zu festigen“

Wie habt ihr die Länderspielpause genutzt und woran wurde da speziell gearbeitet?
Im Fitnessbereich haben wir sehr viel gearbeitet, die letzte Woche war richtig knackig. Anfang dieser Woche war es auch noch einmal intensiver, danach haben wir mit der Vorbereitung auf das Spiel gegen die WSG Tirol begonnen, wobei der spielerische Bereich hier wieder eine größere Rolle gespielt hat. Da gilt es, uns weiter zu festigen.

Nun wartet der nächste Block mit sieben Spielen binnen drei Wochen. Wie bewertest du die aktuelle Ausgangslage und was nehmt ihr euch für die kommenden Aufgaben vor?
Unser Ziel ist es, in der Tabelle unter die ersten Sechs zu springen. Das ist jener Bereich, wo wir hinmöchten, jetzt beginnt die Zeit, in der man sich langsam dorthin bewegen sollte. Darüber hinaus wollen wir versuchen, in der UEFA Conference League so viele Siege wie möglich einzufahren, um uns so zu platzieren, damit wir überwintern können.

In der UEFA Conference League warten mit Olimpija Ljubljana und Cercle Brügge ebenfalls zwei richtungsweisende Spiele. Wie schätzt du diese beiden Gegner ein?
Es gibt keine leichten Gegner, beide Spiele werden sehr herausfordernd. Dennoch bin ich der Meinung, wenn wir unsere 100 Prozent am Platz bringen, können wir beide Spiele gewinnen. Dafür müssen wir sehr konsequent agieren und im Falle eines Vorsprunges diesen auch über die Zeit bringen.

Der 34-jährige Schlussmann weist mit über 300 Bundesligaspielen einen großen Erfahrungsschatz auf.

„Versuche, eine gewisse Ruhe reinzubringen“

Du zählst mit 308 Bundesligaspielen zu den erfahrensten Akteuren im Team. Wie würdest du deine Rolle innerhalb der Mannschaft derzeit beschreiben und wie versuchst du, deine Erfahrungen einzubringen?
Mir war stets klar, dass wir ruhig bleiben müssen. Es gibt Phasen, in welchen es nicht so läuft wie gewünscht, auch nach einem Trainerwechsel kann nicht von einem auf den anderen Tag alles perfekt sein. Ich versuche, hier eine gewisse Ruhe reinzubringen, das ist meine Aufgabe, die ich in diesem Fall etwas aktiver gestalten konnte, weil ich selbst am Platz gestanden bin. Und ich probiere der Mannschaft insofern zu helfen, indem ich ab und zu auch mal einen Ball halte, das schadet nicht (grinst). Ich möchte einfach meinen Teil beitragen, nachdem ich solche Situationen schon öfter miterlebt habe. Wenn man mehrere Jahre im Fußball aktiv ist, weiß man, dass es immer ein Auf und Ab gibt. Ich bin der Meinung, dass wir uns jetzt wieder in einem Auf befinden, diesen Weg wollen wir nun weitergehen.

Du bist nun das zweite Jahr beim LASK aktiv, wie hast du den Verein in dieser Zeit erlebt?
Es waren viele schöne Momente dabei, zugleich gab es auch schwierigere Phasen, aus welchen wir uns aber wieder rausgekämpft haben. Da sind wir jetzt auch dabei, ich hoffe, dass alles stabil bleibt und wir den Pfad, den wir eingeschlagen haben, gut beschreiten werden, um die Erwartungshaltung, die in den vergangenen Jahren entstanden ist, erfüllen zu können. Das ist das Ziel der kommenden Monate und Jahre.

Abschließend noch ein kurzer Ausblick auf das Duell am Sonntag (14.30 Uhr) bei der WSG Tirol. Was wird euch dort für ein Spiel erwarten?
Auch in der Bundesliga gibt es keine leichten Gegner oder Spiele. Die WSG spielt zuhause und will natürlich gegen uns gewinnen. Ich habe mitbekommen, dass die Tiroler vor eigenem Publikum noch nicht so viele Tore erzielt haben, hier wollen wir versuchen, dass dies so bleibt. Wenn wir konsequent nach vorne spielen, bin ich überzeugt, dass wir mit drei Punkte nach Hause fahren können.

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