Torhüter im Nationalteam V1

10.10.2024

LASK als Torwart­schmiede: „Sind stolz auf unsere Talente!“

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Es ist eine Erfolgsstory, wie sie im Buche steht: der LASK und seine Torhüter. Zahlreiche außergewöhnliche Charaktere und begnadete Schlussmänner hüteten in den vergangenen Jahrzehnten das Tor der Athletiker. Dank eines hochwertigen Ausbildungskonzeptes hat sich der LASK in der jüngeren Vergangenheit zu einer renommierten Torwartschmiede entwickelt, gespickt mit vielversprechenden Tormanntalenten, wie auch die aktuellen Nominierungen für die Nachwuchsnationalteams unter Beweis stellten.

Ob Helmut Kitzmüller und Wilhelm Harreither als Teil der Meistermannschaft 1965, Klaus Lindenberger als Rekordtorhüter mit 383 Einsätzen, Josef Schicklgruber und Zeljko Pavlovic in den 90er-Jahren, Pavao Pervan und Alexander Schlager in der jüngeren Vergangenheit oder aktuell Tobias Lawal – sie alle prägten die Geschichte des Vereins maßgeblich.

Letzterer gilt als Paradebeispiel für die Torhüterausbildung beim LASK, arbeitete sich vom Nachwuchs über die Akademie und die Amateure hinauf zur Nummer eins bei den Profis und reifte wie schon Vorgänger Schlager unter Torwarttrainer Philip Großalber zum österreichischen Teamspieler. „Wir sind mit den Torhüterleistungen der letzten Jahre absolut zufrieden. Zugleich ist dies aber auch eine Verpflichtung, die hohen Standards weiter fortzuführen“, betonte Großalber, seit 2019 im Amt, und hauptverantwortlich für die starke Entwicklung im Torhüterbereich bei den Profis. Heuer begleite er erneut ein „sehr ehrgeiziges, entwicklungsfähiges Torhüterteam mit einem guten Mix aus Erfahrung und Potenzial, wo das gegenseitige Unterstützen und das Streben nach Weiterentwicklung im Vordergrund steht“. 

Neben Lukas Jungwirth, Fabian Schillinger und Clemens Steinbauer stehen zudem Moritz Schrenk (18) und Christof Katzmayr (16), beide seit Beginn der Akademie beim LASK, regelmäßig im Trainingsbetrieb der Profis. „Wir sind stolz auf unsere jungen Torhütertalente, sie machen ihre Sache sehr gut. Es geht nun darum, sie behutsam und schrittweise heranzuführen. Da ist es wichtig, immer wieder Rücksprache zu halten und einen engen Austausch zu pflegen“, hebt Großalber die gute Kommunikation mit den Akademietrainern sowie insbesondere mit Manfred Razenböck, Head of Goalkeeping beim LASK im Bereich Amateure und Akademie, hervor. 

Gemeinsam mit Amateure-TW-Trainer Manuel Maier begleitet Razenböck die jungen Goalies auf dem Weg nach oben und bereitet sie für die weiteren Aufgaben vor. Derzeit wimmelt es von vielversprechenden Torhütertalenten beim LASK: Mit Jungwirth (U21), Schillinger (U18), Paulo Gmeiner (U17) und Nathan Simo (U15) wurden gleich vier Schlussmänner für die heimischen Nachwuchs-Nationalteams einberufen. Zuvor hatten auch Simon Brandstötter in der U15 oder der im Sommer zum WAC gewechselte Nikolas Polster Nationalteam-Luft schnuppern dürfen. „Das macht uns schon stolz und ist eine Bestätigung, dass wir am richtigen Weg sind“, sagte Razenböck. 

Philip Großalbers Arbeit als Torwarttrainer bei den Profis trägt bereits seit vielen Jahren Früchte.

Österreichweite Anerkennung

Diese Entwicklung am Torwartsektor darf auch als Produkt einer fundierten, hochprofessionellen Torwartausbildung im Nachwuchs und in der Akademie bezeichnet werden. „Wir haben uns am Torwartsektor etwas sehr Cooles aufgebaut, das wird österreichweit richtig anerkannt. Wir haben uns einen guten Namen gemacht“, betont Razenböck. Der Verein hält seit Jahren große Stücke auf die eigenen Torhütertalente und ermöglicht ihnen durch entsprechend viel Spielzeit, sich Schritt für Schritt weiterzuentwickeln. 

„Wir sind sicherlich ein Bundesligist, der vielen jungen Torleuten das Vertrauen gibt. Das ist nicht selbstverständlich. Wie man am Beispiel von Tobias Lawal gesehen hat, geben sie das Vertrauen auch zurück. Ich denke, dass wir hier momentan richtig gut aufgestellt sind“, erklärte Razenböck, der neben Großalber auch mit Maier in engem Austausch steht. „Wir haben sehr viel Qualität am Torwarttrainersektor, verstehen uns alle gut. Ein regelmäßiger Austausch ist sehr wichtig. Letztlich verfolgen wir alle ein gemeinsames Hauptziel: die Entwicklung unserer Torleute.“

„Das Wichtigste ist Vertrauen“

Um die jungen Talente auf ihrem Weg nach oben – im Idealfall bis ins Torhüter-Team von Großalber bei den Profis – bestmöglich zu begleiten, bedarf es neben einer hochwertigen sportlichen Ausbildung auch eines guten zwischenmenschlichen Umganges, worin Razenböck einen Schlüssel der erfolgreichen Arbeit sieht. „Das Wichtigste ist Vertrauen. Man muss den Torleuten das Gefühl schenken, dass man immer für sie da ist, dass sie Fehler machen dürfen und ihnen Zeit geben. Für mich ist entscheidend, wie er mit 18, 19 Jahren nach vier Jahren Akademie dasteht“, schildert der ehemalige Bundesliga-Profi. 

Inhaltlich verfolgt Razenböck, der regelmäßig selbst bei den Trainingseinheiten am Platz steht und sich um Videoanalysen kümmert, mit seinem Team eine klare Philosophie mit einem topmodernen Ausbildungskonzept. Das Anforderungsprofil an die Torhüter ist durchaus komplex. An oberster Stelle stehe für ihn die Tor- und Raumverteidigung, zudem müsse man fußballerisch gewisse Fähigkeiten sowie Spielverständnis mitbringen. Das sei heutzutage im modernen Fußball einfach Pflicht, weiß der 46-Jährige.

Der 18-jährige Fabian Schillinger (2.v.l.) trainiert regelmäßig mit den Profis mit.

Freude, Motivation, Lernbereitschaft

Doch nicht nur sportlich müssen die jungen Schlussmänner ein breites Spektrum an Qualitäten abdecken. Auch eine entsprechende Persönlichkeitsentwicklung ist gefragt, um Verantwortung zu übernehmen und Führungsaufgaben am Spielfeld zu übernehmen. In der täglichen Trainingsarbeit in der Akademie des LASK werden insbesondere Freude, intrinsische Motivation sowie eine hohe Lernbereitschaft großgeschrieben. „Motivation ist ein ganz wichtiger Punkt. Für mich gibt es kein Training, in dem man einfach am Platz geht und irgendwas macht, da kann ich auch streng sein. Man muss willig sein, zu lernen, dem Fußball viel unterordnen, zugleich aber auch Jugendlicher bleiben dürfen. Es werden nur diejenigen den Sprung nach oben schaffen, die Gas geben, weil die Konkurrenz riesengroß ist“, weiß der Head of Goalkeeping.

Manuel Maier (v.) und Manfred Razenböck begleiten die jungen Torhüter auf ihrem Weg nach oben.

„Tormann sein ist etwas richtig Geiles“

Eigenschaften, die speziell Tobias Lawal auszeichneten und ihm dazu verhalfen, den Weg in den Profibereich zu meistern. „Er hat immer zugehört, jedes Training Vollgas gegeben“, erinnert sich Razenböck. Lawal blickt gerne an die Zeit in der Akademie zurück und drückt Razenböck seine Dankbarkeit aus: „Ich habe gespürt, da ist jemand, der aus mir etwas machen möchte. Er hat sich sehr für mich eingesetzt, ihm habe ich einiges zu verdanken.“ Gleiches gilt freilich für Großalber, der ihn bis ins A-Nationalteam brachte. „Ich versuche stets, ein spielnahes Trainingsumfeld zu schaffen, damit die Torhüter ihre nächsten Entwicklungsschritte machen können“, erklärte der 35-Jährige. 

Sich auf der Entwicklung auszuruhen, ist für das TW-Trainerteam beim LASK freilich kein Thema, vielmehr gilt es, den erfolgreichen Weg der vergangenen Jahre fortzusetzen und weitere Entwicklungsschritte zu gehen. „Wir müssen das weiterführen und schauen, wieder einen neuen Tobias Lawal oder Lukas Jungwirth herauszubringen“, sagte Razenböck, der es selbst auf 13 Einsätze in der Bundesliga, ein Spiel im UI-Cup sowie 85 Begegnungen in der zweithöchsten Spielklasse gebracht hatte. Denn eines weiß er aus jahrzehntelanger eigener Erfahrung: „Tormann sein ist etwas richtig Geiles.“

Lukas Jungwirth absolvierte die gesamte LASK Akademie OÖ.

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