Ziereis WAC 1

14.3.2024

„In der Meistergruppe beginnt eine neue Zeitrechnung“

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Am heutigen Donnerstag feiert Philipp Ziereis seinen 31. Geburtstag. Mit dem Gastspiel beim SK Rapid (19.30) erfolgt für den LASK tags darauf der Auftakt zur Meistergruppe der ADMIRAL Bundesliga. Zuvor sprach der Jubilar im Interview über den bisherigen Saisonverlauf, die aktuelle sportliche Situation sowie die bevorstehenden Aufgaben in der Meistergruppe.

Philipp, zum insgesamt dritten Mal beendete der LASK den Grunddurchgang in der ADMIRAL Bundesliga auf Rang drei (zur Bilanz) und schaffte zum fünften Mal in sechs Jahren den Einzug in die Meistergruppe. Welches Fazit lässt sich nach den ersten 22 Runden ziehen?
ZIEREIS: Ich denke, die Gesamtentwicklung der letzten Jahre spricht einfach für den Verein, mit allem, was hier entstanden ist. Wenn wir die Saison bis Winter betrachten, können wir zufrieden sein. Wir waren voll im Soll, vielleicht abgesehen vom internationalen Weiterkommen, das uns am Ende ganz knapp nicht gelungen ist. Das Frühjahr stellt uns natürlich nicht zufrieden, weil wir an uns selbst andere Ansprüche haben. Deswegen müssen wir versuchen, da rauszukommen.

Ein Blick auf das Torverhältnis zeigt, dass im Vergleich zum Vorjahr zwar weniger Treffer erzielt wurden, zugleich aber auch die Anzahl der Gegentore von 28 auf 18 reduziert werden konnte, was zugleich Bestwert für den LASK im Grunddurchgang bedeutet. Zudem konnte insgesamt zehn Mal zu null gespielt werden. Inwiefern freuen dich diese Zahlen als Verteidiger besonders?
Das ist natürlich ein sehr schöner Wert. Darauf hatten wir auch vor dieser Saison den Fokus gelegt, weniger Gegentore zu kassieren. Wenn man sich die Tabelle ansieht, ist das schon ein ausschlaggebender Punkt für den Erfolg, auf Dauer wenig Gegentreffer zu kassieren, nicht nur bei uns, sondern überall. Es spricht für das gesamte Team, weil das natürlich vorne beginnt, nichtsdestotrotz ist es für uns als Verteidiger noch ein Stück weit wichtiger als für die Stürmer. Es ist aber ein Verdienst der gesamten Mannschaft und daher umso schöner für uns alle.

In der Frühjahrssaison ist es bislang nicht nach Wunsch gelaufen, man wartet noch auf den ersten vollen Erfolg. Nichtsdestotrotz hat die Mannschaft vergangene Woche gegen Salzburg eine deutliche Leistungssteigerung hingelegt. Was stimmt dich zuversichtlich, dass man schon am Freitag zum Auftakt der Meistergruppe gegen Rapid wieder in die Erfolgsspur zurückkehrt?
Zunächst war es einmal von Bedeutung, nach dem Altach-Spiel ein anderes Gesicht zu zeigen. Das war jedem Einzelnen in der Mannschaft sehr wichtig und das ist uns gegen Salzburg auch gelungen. Ich denke, dass wir uns zumindest einen Punkt verdient hätten, wovon wir uns letztendlich nichts kaufen können. Wir müssen das jetzt wieder in Ergebnisse ummünzen. Die Art und Weise war trotzdem ein Schritt in die richtige Richtung, mit dem Cut in der Meistergruppe beginnt für uns nun eine neue Zeitrechnung. Es ist gut, dass der Grunddurchgang vorbei ist und es nun ans Eingemachte geht. Wir können uns jede Woche mit den Topteams der Liga messen. Wir haben im Vorjahr und auch im Grunddurchgang bewiesen, dass wir jeden schlagen können. Nun brauchen wir einfach ein Erfolgserlebnis, damit fangen wir am besten am Freitag an.

„Es gilt, die Ruhe zu bewahren“

Was kannst du als erfahrener Spieler einbringen, um der Mannschaft und speziell auch den jungen Spielern in dieser wichtigen Phase zu helfen?
Es gilt, die Ruhe zu bewahren und das im Training und in den Spielen auch auszustrahlen. Speziell in engen Phasen ist dies wichtig, wenn der Druck steigt, wenn – wie bei uns derzeit – nicht alles so leicht von der Hand geht. Da liegt es auch an uns erfahrenen Spielern, die solche Phasen schon erlebt haben, Ruhe auszustrahlen und mit Leistung voranzugehen. Wir möchten den Jungs signalisieren: ‚Das ist Fußball, das kommt vor, wir werden da gemeinsam wieder rauskommen.‘ Wir wollen alle mit ins Boot holen, dann bin ich guter Dinge, dass wir da in den kommenden Wochen die nächsten Schritte machen.

Die Punkteteilung schob das Feld noch weiter zusammen. Mit dem LASK, Austria Klagenfurt und Hartberg sind drei Mannschaften punktgleich, der Sechste Rapid liegt einen Zähler dahinter. Wie beurteilst du die aktuelle Ausgangslage (zum Ausblick) und mit welchen Erwartungen blickt man den kommenden zehn Runden entgegen?
Es geht einfach darum, sich Woche für Woche mit den Besten zu duellieren und zu zeigen, dass wir auf Platz drei gehören. Es ist jetzt alles sehr eng, was auch für die Liga spricht und für viel Spannung sorgt. Jede Woche wird entscheidend sein, gerade durch die direkten Duelle wird es bis zum Schluss ganz eng bleiben. Bis Weihnachten haben wir gezeigt, dass wir in die Top drei gehören, das wollen wir nun auch bis Saisonende realisieren und diesen Platz fixieren. Ausschlaggebend wird sein, unsere Leistung zu bringen und in den nächsten Wochen Punkte zu holen. Dann werden wir am Ende sehen, wozu es reicht. Es gilt, wieder besser als Mannschaft zu spielen, die Fans mitzunehmen und eine andere Stimmung reinzubringen.

„Wir wissen, dass wir jeden schlagen können“

In der Meistergruppe geht es auch darum, auf den Punkt genau da zu sein und das Leistungsmaximum abzurufen. Speziell gegen die Spitzenteams ist dies heuer schon des Öfteren gelungen, wie die Siege gegen Salzburg (1:0) und Sturm (3:1) oder das erste Auswärtsspiel bei Rapid (3:3) gezeigt haben. Welche Attribute sind in dieser entscheidenden Saisonphase besonders gefragt?
Wie richtig erwähnt muss man auf den Punkt da sein. Das haben wir auch schon bewiesen. Für uns ist es möglicherweise gar nicht schlecht, weil wir uns gegen die Topteams immer etwas leichter getan haben als gegen die vermeintlich kleineren Mannschaften. Deshalb können wir trotz der aktuellen Phase mit Selbstvertrauen hineingehen. Wir wissen, dass wir jeden schlagen können. Es liegt nur an uns, welche Einstellung und Energie wir hineinbringen. Dann kann es eine sehr spannende Restsaison werden, auf die wir uns alle freuen.

Die beiden bisherigen Saisonduelle gegen Rapid (3:3 und 1:1) waren von großer Spannung geprägt, vier der acht Tore fielen erst in der Nachspielzeit. Was erwartest du am kommenden Freitag (zum Vorbericht) für ein Spiel?
Es wird ein Duell auf Augenhöhe. Die letzten beiden Begegnungen haben bewiesen, dass man bis zum Ende da sein muss. Im ersten Spiel haben wir etwas glücklich den Punkt mitgenommen, im zweiten Match war es Rapid, das hat sich ein Stück weit ausgeglichen. Wir freuen uns auf diese Partie, es ist mit das beste Auswärtsspiel der Saison. Ich hoffe auf eine volle Hütte, wir wollen das Spiel genießen und hoffentlich einen guten Start in die Meistergruppe hinlegen.