Gänsehaut-Comeback: Vom Spielabbruch zum Doppelpack

Wir schreiben den 3.5.2024 in Wels. Alles ist angerichtet für ein grandioses Oberösterreich-Derby zwischen der SPG Wels und unseren LASK Amateuren. Flutlicht, Freitagabend und reichlich Zuseher in der HOGO-Arena. Nach fünf Minuten war die gute Stimmung aber schnell vorbei. Alexander Michlmayr wurde brutal gefoult und blieb schmerzverzerrt liegen. Eine gute Stunde lag „Michl“ im Sechzehner, ehe ihm der Notarzt dort die erste Infusion anlegte und das Spiel abgebrochen wurde. Im Klinikum Wels kam dann die befürchtete Diagnose: glatter Schien- und Wadenbeinbruch. „Ich bin aufgewacht im Spital und war geschockt“, blickt er zurück. Davor hatte er noch nie eine schwere Verletzung. Seine Eltern waren sofort bei ihm und standen zur Seite.

Die ersten zwei Monate waren für Alex schwer und mit vielen Schmerzen verbunden. „Die ganze Beweglichkeit hatte ich verloren und musste die Kapsel wieder aufdehnen – das tat irrsinnig weh.“ Lange Zeit war er auf Krücken und fremde Unterstützung angewiesen. „Meine Eltern und unsere Physios waren immer für mich da, sie haben mich durchgehend begleitet.“

Neun Monate später feierte der 21-Jährige einen Meilenstein. Die Krücken wurden gegen die Fußballschuhe getauscht und er ging erstmals wieder mit dem Ball auf den Platz.

„Ich habe schon richtig drauf gebrannt. Da wartest du neun Monate auf so einen Moment und dann ist es endlich so weit. Das war ein super Gefühl. In der Zeit, in der du nicht Fußballspielen kannst, entwickelst du richtig Hunger und Freude auf das Kicken. Da lernt man erst zu schätzen, was für ein Privileg es ist.“

Am 15. März dieses Jahres kam es für den Oberösterreicher zum Comeback im LASK-Trikot - auswärts gegen die Union Gurten. Nur zwei Wochen später avancierte er zum Matchwinner beim 3:2-Auswärtssieg unserer Amateure gegen den FC Gleisdorf. Elf Monate nach seinem Schien- und Wadenbeinbruch markierte er einen Doppelpack und meldet sich damit endgültig zurück im Geschäft: „In dem Moment war es unglaublich. Aber die Mannschaft steht im Vordergrund und für die war es wichtig.“