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1.8.2024

„Es braucht ein funktionierendes Miteinander“

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Nach einem starken Finish in der Meistergruppe der abgelaufenen Spielzeit startet Cheftrainer Thomas Darazs mit seiner Mannschaft am Samstag (17.00) beim TSV Hartberg in die neue Saison in der ADMIRAL Bundesliga. Zuvor spricht der 46-Jährige im Interview über die Vorbereitung, den aktuellen Kader, seine Philosophie sowie die Zielsetzung.

Cheftrainer Thomas Darazs, nach rund sechswöchiger Vorbereitung mit sechs Testspielen (drei Siege, drei Remis) und dem erfolgreichen Cup-Auftakt gegen Gurten startet der LASK am Samstag in Hartberg in die neue Bundesliga-Saison. Wie blickst du auf die Vorbereitung zurück und welche Erkenntnisse brachten die Testspiele?
DARAZS: Wir sind mit der Vorbereitung insgesamt zufrieden. Die Auswahl der Testspielgegner war gut, wir konnten viel probieren und einige Rückschlüsse gewinnen. Ich bin sehr zufrieden mit dem Eifer, dem Bemühen und dem Engagement, mit welchem die Spieler dabei waren. Sehr wichtig war für uns, dass wir belastbare Beziehungen aufbauen und Prinzipien der Zusammenarbeit entwickeln. Es braucht ein funktionierendes Miteinander und ein Umfeld, in dem sich die Spieler wohlfühlen und entfalten können. Am Platz haben wir sehr intensiv an unserer Spielidee und am Verständnis für das Spiel gearbeitet.

Welche Schwerpunkte wurden gesetzt, worauf lag der Fokus im Training?
Grundsätzlich versuchen wir, dass sich alles um den Ball, unser Spiel und unsere Idee dreht. Wir haben jede Einheit genutzt, um inhaltlich zu arbeiten, in kleineren wie in größeren Spielformen. Bis jetzt sind wir mit unserer Entwicklung zufrieden, in einigen Testspielen wie gegen Galatasaray oder auch im Cup gegen Gurten haben wir gesehen, in welche Richtung es gehen kann.

Beim 3:0 im Cup gegen Gurten ist die Mannschaft sehr dominant aufgetreten. Inwieweit entsprach die Leistung bereits deinen Vorstellungen?
Es war weitgehend ein Spiel, wie wir es erwartet hatten. Viele Dinge waren gut, es war eine erwachsene Leistung von uns, darauf können wir aufbauen. Man hat gesehen, wie wir uns im eigenen Ballbesitz gegen einen sehr gut organisierten Gegner verhalten wollen, wir waren für die Momente des Ballverlustes gut vorbereitet. Dennoch wollen wir uns in vielen Bereichen weiter verbessern und uns ist bewusst, dass es gegen Hartberg noch einmal schwieriger wird.

„Öfter agieren als reagieren“

Seit du das Cheftraineramt übernommen hast, hat sich die Spielanlage verändert. Was ist dir bei deiner Spielidee besonders wichtig?
Wir möchten öfter agieren, als reagieren und in erster Linie den eigenen Erfolg suchen. Schritt für Schritt wollen wir die Mannschaft dahin bringen, das Spiel zu beherrschen. Dafür brauchen wir mit wie auch gegen den Ball gute Lösungen, die es uns ermöglichen, gegen den jeweiligen Gegner erfolgreich zu sein. Darüber hinaus soll jeder Zuschauer spüren, dass ein eingeschworenes Team am Platz steht. Das Team soll im Vordergrund stehen, aber die individuelle Leistung soll immer sichtbar sein. Ich wünsche mir, dass die Fans am Ende mit Freude nach Hause gehen und das Spiel genießen konnten.

Sechs Neuzugänge wurden bislang verpflichtet. Wie zufrieden bist du mit dem aktuellen Kader und inwieweit sind weitere Veränderungen geplant?
Ich bin mit dem Kader sehr zufrieden, wir haben viele sehr talentierte Spieler in der Mannschaft, die über hohes Potenzial verfügen. Geschäftsführer Sport Radovan Vujanovic und sein Team leisten hier sehr gute Arbeit, wir sind in ständigem Austausch und gehen sämtliche Ideen immer wieder auf kurzem Wege intern durch. Bei den neuen Spielern ist es immer wichtig, dass wir ihnen eine gewisse Zeit geben, um unsere Idee kennenzulernen, um zu sehen, welche Verhaltensweisen auf dem Platz aber auch im täglichen Zusammenleben gefragt sind.

Wie sieht der Status bei den verletzten Spielern aus?
Der Ausfall von Florian Flecker schmerzt uns nicht nur wegen seiner Spielleistungen, sondern auch, weil er im Training vorangeht und andere Spieler mitzieht. Ich bin aber sehr zuversichtlich, dass er uns in absehbarer Zeit wieder helfen wird. Rene Renner ist auf einem guten Weg, wir müssen aber hier geduldig bleiben und versuchen, ihn Schritt für Schritt heranzuführen. Auch bei Adil Taoui, Jerome Boateng und Maximilian Entrup braucht es ein gewisses Maß an Fingerspitzengefühl. Andres Andrade, Ivan Ljubic und Ibrahim Mustapha werden noch Zeit brauchen.

Keine fixe Platzierung ausgegeben

Inwieweit hast du die Startelf für die ersten Runden bereits im Kopf?
Ein Grundgerüst haben wir natürlich im Kopf. Dennoch geht es auch darum, gegen jeden Gegner die richtigen Spielertypen zu finden, die uns mit ihren Stärken am besten helfen können, das Spiel erfolgreich zu gestalten. Wir werden bis Weihnachten sehr viele Spiele haben, daher verlange ich von allen Kaderspielern, dass sie jederzeit zum Einsatz bereit sind.

In der vergangenen Saison hat man sich dank einer starken Meistergruppe zum sechsten Mal seit Gründung der Bundesliga 1974 in den Top drei klassiert. Mit welcher Zielsetzung nimmt man die kommende Spielzeit in Angriff?
Wir werden uns auf keine fixe Platzierung festlegen. Wir müssen erst sehen, wie sich alle Mannschaften entwickeln und können nach einigen Wochen vielleicht besser einschätzen, wo wir stehen. Wenn dann unser endgültiger Kader steht, ist es an der Zeit, ein übergeordnetes Bild zu entwerfen. Zu Beginn wollen wir vor allem schnell gute Leistungen abrufen, um gut in die ersten Wochen zu starten. Ich wünsche mir auch, dass es uns schnell gelingt, unsere Zuschauer mit einer attraktiven Spielweise zu begeistern.

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