Nachwuchs1 1 1

4.3.2025

„Kinder geben dir so viel zurück“

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LASK-Nachwuchs-Koordinator Zoran „Zoki“ Pavic gibt uns Einblicke in seinen Arbeitsalltag, sein Profil des perfekten LASKlers und die Gratwanderung im Nachwuchsfußball.

Servus Zoki, danke, dass du dir Zeit nimmst. Du bist Nachwuchskoordinator beim LASK. Nimm die 08ER-Leserinnen und -Leser mal mit: Was genau ist deine Aufgabe?

In Wahrheit bin ich ein ganz gewöhnlicher Nachwuchsleiter wie im Breitensport, nur mit mehr Privilegien und Vorzügen. Ich kümmere mich zusätzlich um das Scouting im Nachwuchs-Bereich sowie die Sichtungen und Auswahl der Spieler, die es in unsere Akademie schaffen.

Was ist eure Philosophie, wonach lebt ihr Tag für Tag?

Ich glaube, ich spreche für alle, dass es immer unser Ziel ist, die Youngsters irgendwann bei den Profis debütieren zu sehen. Das ist unsere Vision. Der erste Sprung muss sein, dass sie es vom Nachwuchs in die Akademie schaffen. Nach der Akademie-Laufbahn sollten sie sich bei unseren Amateuren im Erwachsenenfußball etablieren und im Optimalfall für die Profis auflaufen. Unser Ziel ist es, dass sich die Jungs ihre Träume im Fußball erfüllen können.

Wie viele Nachwuchsfußballer schaffen den Sprung in die Akademie?

Das ist für uns aktuell schwierig zu definieren. Wir als LASK haben vor sieben Jahren die Akademie übernommen. Das ist alles ein Prozess. Wir haben Strukturen etabliert, die erst viel später greifen werden. Es gilt die Faustregel, dass es aus dem Nachwuchs rund 1,5 bis 2 % in den bezahlten Fußball schaffen – egal, wie groß der Verein ist. Es kommt aktuell einiges an Qualität nach, das wird immer mehr.

Teamgeist und Zusammenhalt werden auch im Nachwuchs groß geschrieben.

„Ambitionierte Fußballer aus OÖ zum LASK bringen und fördern“

Wie wird man LASKler oder wie schafft man den Sprung in die Linzer Nachwuchsabteilung? 

Es gibt verschiedene Wege. Der Scouting-Prozess beginnt sehr früh und endet dann mit der offiziellen Akademie-Sichtung. Die Spieler können sich direkt bei uns melden – wir haben eine Open-Door-Policy. Jeder darf vorbeikommen und sein Können bei uns in einem Probetraining unter Beweis stellen. Grundsätzlich ist es aber so, dass wir rausgehen und aktiv nach Talenten suchen. Wichtig ist auch die Persönlichkeit der Jungs, die sieht man nur, wenn man sich länger mit ihnen beschäftigt.

Worauf legt ihr wert, wenn ihr den perfekten LASKler sucht?

Im Nachwuchs-Bereich legen wir den Fokus auf die Regionalität. Wir wollen ambitionierte Fußballer aus Oberösterreich zum LASK bringen und fördern. Wir bieten mittlerweile auch einen Fahrtendienst für die Jungs an, dass jeder, der die Qualität mitbringt, auch bei uns spielen und trainieren kann.

Wie läuft so eine Sichtung ab?

Das ist ein vierwöchiger Prozess. Sie baut auf zwei Fundamenten auf. Einerseits die fundamental wichtigen technisch-taktischen Komponenten, die wir in den ersten Sichtungen rausfiltern und im kleinen Rahmen getestet werden. Andererseits gehen wir am Ende auf das große Feld hinaus – dort wird Fußball gespielt, darauf kommt es an.

Nachwuchs-Koordinator Zoran Pavic im Interview.

„Nimm das Kind so, wie es ist“

Wie schafft man die Gratwanderung im Nachwuchsleistungsfußball – einerseits den Spaß bei den Kindern hochzuhalten und andererseits Leistung zu bringen?

Im Prinzip ist es ganz simpel – aber es wird zu selten gemacht im Alltag. Nimm das Kind so, wie es ist. Wir bringen ihm nicht bei, dass es Leistung bringen muss, sondern leben ihm vor, dass es Spaß macht, zu gewinnen. Kinder schauen sich immer viel von Menschen ab, die ihnen wichtig sind. Und wenn wir ihnen vorleben, dass wir klare Werte und Ziele haben, übernehmen sie das irgendwann. Die Mannschaft ist immer ein Spiegelbild des Trainers. Da ist es für uns wichtig zu definieren, was die Kinder in dem Spiegel sehen. Sie lernen zu gewinnen, ohne dass es von ihnen gefordert wird. Den Spielern muss es Spaß machen, sich ständig zu verbessern. Der Rest kommt von allein.

Was bedeutet dir die Arbeit mit jungen Talenten? 

Für mich ist es unglaublich schön, wenn man Kids in die Akademie übergibt und sieht, wie aus Burschen Männer werden. Wie sie sich dann persönlich entwickeln. Es ist unglaublich, sie auf dieser Reise begleiten zu dürfen. Kinder geben dir so viel zurück, das ist mit keiner Sache der Welt aufzuwiegen.

Hast du eine Geschichte besonders im Kopf mit einem Nachwuchsspieler, die dir länger in Erinnerung bleiben wird?

Tatsächlich, aber das war an kein Ereignis gekoppelt. Ich hatte das erste Jahr als NW-Koordinator hinter mir und habe dann ein Jahr später die Mannschaft wieder getroffen, die ich zuvor betreut habe. Da habe ich dann gesehen, wie viel sie sich von mir mitgenommen haben. Es waren zum Glück die guten Eigenschaften, nicht die schlechten [lacht].

Was können Erwachsene von Kindern mitnehmen?

Alles. Die Entspanntheit, wie sie an den Fußball rangehen. Sie leben im Hier und Jetzt, haben einfach Spaß am Kicken. Die Youngsters sind unglaublich ehrlich, ohne dabei verletzend zu sein. Sie genießen einfach das, was sie gerade machen. Es ist am Ende einfach nur Fußball. 


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Auch für junge Fußballerinnen bieten wir die Möglichkeit eines Sichtungstrainings an.
Hier gibt´s alles Wissenswerte.

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